Berufe mit C,D
mittelalter-handwerk.deCorber
Auch Korbflechter, Körber, Korber, Mandenmacher, Zainer
Bauern und ihre Familien betrieben das Korbflechten meist im Nebenerwerb. Von Dezember bis Februar wurden Hanf- und Bruchweidenzweige geschnitten und im Mai mit einer Weidenklemme geschält. Dabei zog man die Weidenruten durch nebeneinander stehende Rundeisen. Vor der Verarbeitung wurden die Ruten gewässert um die Biegsamkeit zu erhöhen.
Zu Beginn der Arbeit wurde auf einen eisernen Zapfen, der sich in der Mitte eines kräftigen runden Brettes befand, das Bodenkreuz gespießt. In diesen Boden wurden Weiden als Gerüst des Korbes gesteckt. Dann wurde der Rumpf geflochten, wobei Hand oder Eisen immer wieder das Geflecht zusammenklopften. Das Biegeeisen endete in einer Öse, und die vorstehenden Enden wurden mit dem Ausputzmesser entfernt. Zum Einsetzen von Griffen wurde das Flechtwerk mit hölzernen Pfriemen auseinander getrieben.
Curtzenwerter
Auch Bundmacher, Buntfütterer, Grauwerker, Kirschner, Kürschner, Körtzner, Korssenmeister, Kürsner, Kursener, Neyer, Pelzer, Pilser, Pölter, Wildwerker
Der Kürschner hat seinen Namen vom althochdeutschen Wort kursinna (Pelzrock). Er verarbeitete rohe Felle zu Pelzen (Rauh- oder Rauchwerk). Die Felle wurden vor der Verarbeitung gegerbt (das Haarkleid musste erhalten bleiben), gefärbt (geblendet) und wasserundurchlässig gemacht. Bei der Verarbeitung wurden spezielle Zuschneidemesser, Nähhaken und Fingerhüte benutzt.
In Kleiderordnungen war festgelegt, welche Pelze die einzelnen Stände tragen durften. Der Pelz wurde mit der Haarseite nach innen getragen, auch stellten Kürschner Pelzmützen und Handschuhe her. Zur Verarbeitung gelangten Felle von Bär, Dachs, Fuchs, Hamster, Hermelin, Iltis, Kaninchen, Lamm, Luchs, Otter, Schaf, Wolf und Zobel.
Durch den Umgang mit toten Tieren und die Geruchsbelästigung bei der Fellverarbeitung durften sich Kürschner nur am Rande der Städte in speziellen Kürschnerhäusern niederlassen. Andererseits gehörten sie als wohlhabende Händler zu den angesehenen Mitgliedern des Stadtrates.
Auf den Märkten in Leipzig, Frankfurt am Main und Braunschweig wurden Rauchwaren gehandelt. Über Breslau wurden böhmische, polnische und russische Pelze importiert. Nordische Pelze gelangten über Danzig und Hamburg nach Deutschland.
Dachdecker
Auch Layendecker, Schindler.
Die mittelalterlichen Bauhütten trennten sich seit dem 14. Jahrhundert in die einzelnen Handwerke. Mit 2 bis 3 Jahren war die Lehrzeit im Baugewerbe recht kurz. Ortsansässige Gesellen mussten nicht auf Wanderschaft gehen. Dachdecker (Meister, Lehrlinge und Gesellen) wurden direkt vom Bauherren entlohnt.
Wegen der Brandgefahr wurde in den Städten das Decken mit Stroh oder Holzschindeln verboten. Es kamen Stein und Schiefer (Layen) und Hohlziegel in Gebrauch.
Drahtschmied, Drahtzieher
Der Drahtschmied spaltete das Metall und formte es mit dem Hammer bis zu einem bestimmten Durchmesser. Sein Rohprodukt wurde als Stangen (Zaine) geliefert. Diese wurden vom Grobdrahtzieher angespitzt und durch die Löcher eines Zieheisen gezogen. Abhängig von der Größe der Öffnung verringerte sich der Drahtdurchmesser, wobei die Drahtlänge zunahm. Mit dem Drahtdurchmesser verringerte sich auch der Kraftaufwand für den Zug.
Etwa um 1390 wurde in Nürnberg begonnen, wasserbetriebene Mühlen zu benutzen.
Bis zum 18. Jahrhundert galten Nürnberg, Aachen, Altena und Lüdenscheid als Zentren der Drahtherstellung.
Drechsler
Auch Becherer, Beindreher, Bolzendrechsler, Büchsendrechsler, Holzdreher, Horndreher, Paternostermacher, Ringdrechsler, Rotschmieddrechsler, Schachtschneider.
Das Drechseln ist seit dem Altertum bekannt und wurde ursprünglich nicht in Holz- und Metalldreher unterschieden. Es gehörte zu den geschenkten Handwerken und für Gesellen war eine Wanderzeit vorgeschrieben.
Auf dem altertümlichen Fideldrehstuhl, der im 13. Jahrhundert erfundenen Wippdrehbank und der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Fußdrehbank mit Kurbel und Schwungrad wurden Haushaltsuntensilien aus Holz gedrechselt: Becher, Kerzenleuchter, Schüsseln, Stühle, Schemel, Spinnräder, Teller. Im handwerklichen Bereich fanden Drehteile für Möbelschreiner, komplette Handwerksgeräte oder Fasshähne Verwendung. Aber auch für die Kunst wurden Pfeifen und andere Musikinstrumente hergestellt.
Während des Barocks wurden kostbare Materialien wie Bernstein oder Elfenbein und Edelmetalle verarbeitet.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde in der Metalldreherei die Antriebskraft des Wassers genutzt.
Gott kann nicht geschaut werden,
sondern wird durch die Schöpfung erkannt.