Unehrliche Berufe

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Die Unehrlichen Berufe

waren im Mittelalter gesellschaftlich geächtete Berufe.

Eine andere Bezeichnung hierfür wäre auch „gehrende Leute“ oder “unsaubere Berufe“. Unehrlich bedeutete damals ohne gesellschaftliches Ansehen oder Ehre. Das soll aber nicht bedeuten, dass die Menschen, die diese Berufe ausübten so waren. Man kann das schlicht verneinen, da sich auch hier Zünfte im Mittelalter gebildet hatten.

Manche Berufe galten als unehrlich oder unrein, weil sie besonders unangenehme Arbeiten verrichten mussten, z.B. die Totengräber oder die Tierverwertung, da hier mit Körperflüssigkeiten von Menschen oder Tieren gearbeitet wurde. Andere Berufe Wiederrum galten als unmoralisch, hier als Beispiel die Prostitution.

Bei einigen der Berufe, ist es für uns aus heutiger Sicht nachzuvollziehen wie beispielsweise beim Henker oder beim Abdecker.  Die Angehörigen von unehrlichen Berufen waren damals in ihrem Stand gefangen, es war fast unmöglich, aus diesem Berufsstand herauszukommen. Kinder, deren Eltern einen unehrlichen Beruf hatten, konnten weitgehend auch nur einen solchen Beruf ergreifen und nur in solche Familien einheiraten. Hier gibt es eine Niederschrift aus Bremen. In dieser wurde beklagt, das im Spätmittelalter ein Totengräber keine passende Frau finden konnte in und um Bremen, die er als Zunftmitglied heiraten durfte.

Zu den unehrlichen Berufen gehörten damals unter anderem Bader, Bettler, Büttel, Chirurgen, Hebamme, Heilkünstler, Abdecker.

Gott kann nicht geschaut werden,
sondern wird durch die Schöpfung erkannt.

Hildegard von Bingen (1098 - 1179)

Naturwissenschaftlerin